Bürger für Prien

Die 10 Punkte der „Bürger für Prien“

Was wir wollen und wofür wir stehen

  1. Bürger beteiligen und Vertrauen herstellen!
  2. Verkehrswende in Prien einleiten!
  3. Unsere Priener Natur und Landschaft beschützen!
  4. Attraktivität des Ortszentrums erhöhen!
  5. Altes erhalten, Neues gestalten!
  6. Wohnraum in Prien schaffen, aber bezahlbar!
  7. Menschlichkeit leben!
  8. Tourismus zukunftsfähig entwickeln!
  9. Prien klimaneutral ausrichten!
  10. Eine Vision für Prien entwickeln!

Fraktionsbrief 9/2024

Aus den Gemeinderats- und Ausschusssitzungen im September verdienen aus unserer Sicht drei Themen besondere Aufmerksamkeit:

1. Neues rund um das Prienavera
Das neue Konzept der Gemeinde zur Energieversorgung des Prienavera hat positive wie negative Aspekte. Sehr positiv sind Planungen zur alternativen Energiegewinnung mittels einer Seewasserwärmepumpe, einer PV-Anlage auf den Dächern der Stippelwerft sowie Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung aus dem Filterspülwasser. Wir unterstützen es nachhaltig, wenn der hohe Energiebedarf für das Schwimmbad nicht nur durch fossile Energieträger gedeckt wird!

Zugleich ist in diesem Zusammenhang ein keineswegs kleines „Energiegebäude“ nahe am Eingang zum Prienavera geplant. Ein neues Blockheizkraftwerk (bisher im Prienavera verbaut) soll darin integriert werden. Auch dagegen ist aus technischen Gründen wohl eher wenig einzuwenden. Alarmierend wird die ganze Sache aber durch die offen artikulierte Absicht, dieses Energiegebäude „für den zukünftigen Verbund“ auch mit einem Neubau Parkhaus, einem Neubau der Sauna und einem Neubau eines Hackschnitzelheizwerks – alles auf dem Gelände des Prienavera bzw. in unmittelbarer Nähe dazu – zu begründen.

Gegen diese 3 Großvorhaben haben wir erhebliche Einwände! Ein Parkhaus auf dem Gelände des bisherigen Parkplatzes am Prienavera ist ja vielleicht noch halbwegs akzeptabel, je nach Größe und Höhe. Eine zusätzliche und teure Außensauna auf dem schönsten Teil des bisherigen Strandbads lehnen wir aber ebenso vehement ab wie ein Hackschnitzelheizwerk direkt am Spazierweg zum/am See. Dagegen werden wir uns mit allen uns verfügbaren Mitteln wehren.

Entsprechend haben wir in der Sitzung – leider vergeblich – vorgeschlagen, nur für solche Projekte eine Förderung zu beantragen, die den angestrebten Klima-/Umweltzielen der Fördermittelgeber auch wirklich entsprechen. Das sind die 3 oben genannten Vorhaben (Seewasserwärmepumpe, PV, Filterspülwasser). Hingegen scheint uns die Einbeziehung auch des Energiegebäudes in den Förderantrag aus den oben genannten Gründen riskant. Es könnte ggf. dazu führen, dass bei Ablehnung des Gesamtpakets dann auch die alternativen Energiequellen leer ausgehen.

2. Umwidmung von Wohnungen in Ferienwohnungen
Im Bauausschuss werden nahezu regelmäßig Anträge zur Nutzungsänderung von Wohnungen in Ferienwohnungen behandelt. Auch im September waren wieder drei Wohnungen betroffen.

Offenkundig hat die Gemeinde hier kaum Ermessensspielraum und kann eine Genehmigung in der Regel nicht versagen. Dennoch wird dieses Thema, sofern sich dieser erkennbare Trend fortsetzt, in Zukunft näher zu bewerten sein. Die immer schwieriger werdende Lage auf dem Wohnungsmarkt in Prien ist ja hinlänglich bekannt.

Es gilt eben auch hier, eine insgesamt sinnvolle Balance in Prien zwischen touristischen Belangen und dem Bedarf der Einheimischen zu schaffen/halten.

3. Fahrradverbindung zwischen Zentrum und See

Es ist sehr zu begrü.en, dass dieses Vorhaben nun endlich etwas Fahrt aufnimmt. Insbesondere die miserablen Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer auf dem Weg entlang der Chiemseebahn und hinter dem Kursana sind inakzeptabel für eine Seegemeinde wie Prien. Hier sollen nun deutliche Verbesserungen erfolgen.

Alle Parteien waren sich in dieser Frage einig. Zu einer längeren Diskussion kam es nur mit Blick auf die Frage, ob auch die Straße Eschenweg zu einer „Fahrradstraße“ umgewidmet werden sollte. Eine Mehrheit im Hauptausschuss hat sich (so wie auch wir) dagegen ausgesprochen. Denn damit würde in der Praxis die Situation ja für niemanden wirklich verbessert. Der Eschenweg ist bereits heute breit, wenig befahren und auch Teil der neu eingerichteten Tempo 30-Zone. Wir streben aber tatsächliche Fortschritte für Radfahrer an, und nicht Lösungen, die eher Placebo-Charakter haben.

Kersten Lahl
Marion Hengstebeck