Die 10 Punkte der „Bürger für Prien“
Was wir wollen und wofür wir stehen
- Bürger beteiligen und Vertrauen herstellen!
- Verkehrswende in Prien einleiten!
- Unsere Priener Natur und Landschaft beschützen!
- Attraktivität des Ortszentrums erhöhen!
- Altes erhalten, Neues gestalten!
- Wohnraum in Prien schaffen, aber bezahlbar!
- Menschlichkeit leben!
- Tourismus zukunftsfähig entwickeln!
- Prien klimaneutral ausrichten!
- Eine Vision für Prien entwickeln!
Fraktionsbrief 7/2025
- Aus dem Marktgemeinderat im Juni war diesmal nur ein Thema der offiziellen Tagesordnung von besonderem Interesse: Der Bericht der Gemeindeverwaltung zur Situation der Kinderbetreuung in Prien.
Die wichtigste Nachricht dabei: Wir haben in der Gemeinde tendenziell eher ein Überangebot an Plätzen für die Kinderbetreuung und insbesondere der Kindertagesstätten. Die Aufnahme des Betriebs im neuen Kindergartens Wildenwart in diesem Sommer spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Nach vorsichtiger Prognose wird der entsprechende Bedarf in den kommenden Jahren sogar eher weiter sinken als steigen. Dieses Überangebot ist einerseits erfreulich und zweifellos besser als ein nicht gedeckter Bedarf. Andererseits wirft es natürlich Fragen nach der Finanzierung auf, da jeder bereitgestellte Platz natürlich mit erheblichen Kosten (Personal, Infrastruktur etc.) verbunden ist.
Wir haben daher den Vorschlag unterbreitet, hier auch den 2026 gestaffelt beginnenden gesetzlichen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschulkinder zu berücksichtigen. Vielleicht lässt sich hier durch geschickte Planungen eine sinnvolle Lösung für diese neue Bedarfsdeckung finden. Denn es wäre fatal, wenn die Gemeinde aus Kostengründen und auf der Grundlage eines vielleicht nur temporären Minderbedarfs ihre Anstrengungen in der Kinderbetreuung herunterfahren würde/müsste. Es wird zeitgerecht geprüft.
- Unter „Verschiedenes“ haben wir als „Bürger für Prien“ zwei Anliegen vorgebracht.
(1) Der neue und breite Fuß-/Radweg der Osternacher Straße ist im Bereich der Einmündung Erlenweg (Zufahrt zum Prienavera) nach wie vor extrem gefährlich. Es handelt sich um ein Teilstück des Chiemsee-Radwegs, der vor allem in den Sommermonaten hochfrequentiert ist – und dies auch mit schnellen E-Bikes. Daher wurde vor einigen Wochen der Abschnitt vor/nach dem Erlenweg durch entsprechende Schilder zu einem reinen Fußweg umgewidmet – also für Radfahrer verboten, die dort aber auch gefahrlos die neu ausgebaute Straße benutzen können.
Das Problem in der Praxis ist nur, dass sich gefühlt mehr als die Hälfte der Radfahrer nicht an das Verbot halten. Sei es bewusst oder unbewusst. Damit bleibt die Gefahrenlage dort im realen Ergebnis unverändert. Nach Auskunft der dortigen Anlieger kam es in den vergangenen Wochen auch bereits mehrfach zu Einsätzen von Rettungsdiensten nach Unfällen mit Radfahrern.
Wir haben daher dringend angeregt, die Situation vor Ort noch einmal kritisch zu prüfen. Aus unserer Sicht wird erst dann eine Verhaltensänderung der (auf dem Chiemseeradweg meist ortsunkundigen) Radfahrer eintreten, wenn zusätzlich zu den Schildern auch ein sichtbares bauliches Hindernis realisiert wird.
Inzwischen ist unser Anliegen auch in der Chiemgau-Zeitung aufgegriffen worden (s. Anhang). Also mal sehen, ob und wie sich eine tragfähige Lösung ergibt.
(2) In Anbetracht der heißen Jahreszeit haben wir noch einmal auf einen gemeindlichen Hitzeschutzplan hingewiesen.
Mit Nachdruck beantragen wir wiederholt (so wie in den vergangenen Haushaltsberatungen von uns mehrfach gefordert), an den Schären einen öffentlichen Trinkbrunnen zu installieren.
Gerade dort gibt es neben unseren Bürgern auch sehr viele Gäste aus den Kur- und Klinikeinrichtungen, für die ein solcher Service an Hitzetagen auch aus medizinischen Gründen geboten ist. Es handelt sich also nicht nur um bloße Annehmlichkeiten – was für eine Fremdenverkehrsgemeinde wie Prien ohnehin imagefördernd wäre, sondern auch um eine präventive Sicherheitsvorsorge ggf. sogar lebensrettender Natur.
Nach unserem Eindruck wird dieser Vorschlag eines Trinkbrunnens durch Bürgermeister und Verwaltung nun aktiv weiterverfolgt, zumal sogar neue Aussichten auf Fördermittel dafür bestehen. Es wäre schön, hier endlich eine Lösung zu realisieren.
Andererseits erstaunt ein wenig eine spätere Aussage des Bürgermeisters gegenüber der Chiemgau-Zeitung (ebenfalls im Anhang). Angeblich – man mag kaum glauben, dass er hier richtig zitiert wurde – hält er ein kommunales Hitzeschutzkonzept in Prien für entbehrlich, indem er auf die „Eigenverantwortung der Leute“ verweist. Letzteres ist zwar richtig, aber doch nur die halbe Seite der Medaille. Denn natürlich hat eine Gemeinde auch Aufgaben und Mittel, die der/die Einzelne allein nicht stemmen kann. Und wenn es um die Gesundheit geht, werden diese Verpflichtungen besonders gewichtig.
Wir bleiben an dem Thema dran. Denn die nächste Hitzewelle kommt bestimmt – auch nach Prien. Und da kann es doch nicht schaden, gut vorbereitet zu sein.
Kersten Lahl
Marion Hengstebeck